TÖNEBÖN AN DER WESER
22.10.2012

Besuch auf vier Pfoten

Eine Freude für Mensch und Tier


Anne Kruse kommt mit ihrem Hund Barny seit März 2011 regelmäßig in die Tönebön Stiftung. Dabei erfährt Barny, ein Berner Sennenhund und inzwischen zehn Jahre alt, mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit wie sein Frauchen. Die Idee dazu kam Anne Kruse über einen Text in der Dewezet, der Freiwilligendienst der Paritäten vermittelte die beiden.

Da Barny durch regelmäßige Übungsstunden des Polizeihundevereins Hameln Gehorsam gelernt hat und Menschen gegenüber ein sehr gutes Sozialverhalten zeigt, hatte seine Besitzerin großes Interesse mit ihm, einsame Senioren zu erfreuen. Nach einem erfolgreichen Test durch eine Hundetrainerin gehen Anne Kruse und Barny jeden Montag zu Bewohnern der Tönebön Stiftung, zu Menschen, die einsam sind, weil sie nicht so viele Außenkontakte haben.

So besuchen sie beispielsweise Frau S. Sie hatte früher selbst Hunde unterschiedlicher Rassen, und wenn Barny neben ihrem Bett steht und sie anschaut, dann leuchten auf einmal ihre Augen und sie gibt auf ihre Art zu verstehen, dass sie den Hund wahrnimmt und sich über seine Anwesenheit freut. Wenn es ihr gut geht, streicht sie vorsichtig über den Hundekopf. Frau S. ist aufgrund ihres hohen Alters schnell erschöpft, und Anne Kruse verabschiedet sich mit Barny.

Nun geht ihre Besuchstour zu Bewohnern, die im Aufenthaltsraum Kaffee trinken. Barny wird hier freudig begrüßt und führt ein Kunststückchen vor. Immer wieder kommt es zu kurzen Gesprächen, Erinnerungen werden wach. Dabei erzählt eine Seniorin, dass ihr geliebter Hund bei der Flucht vor fast 70 Jahren zurückgelassen werden musste und Tränen stehen in den Augen der alten Dame. Ein Bewohner teilt mit, dass sein Hund, ebenfalls ein Berner Sennenhund, vor vielen Jahren auf dem Bauernhof richtig arbeiten musste.

Irgendwann spürt Anne Kruse, dass ihr Hund nun Ruhe braucht und sie sagt zu den Senioren: „Tschüss bis zum nächsten Montag!“