04.04.2017

Hausbesuch der Kantorei 

Die Matthäus-Passion aus einem anderen Blickwinkel

Sieben Bewohnerinnen warteten im gemütlichen Wintergarten der Julius Tönebön Stiftung gespannt auf das Eintreffen des Kreiskantors Stefan Vanselow sowie zwei Chormitgliedern. Dieser ungewöhnliche Besuch resultierte aus einem Angebot der Kantorei, mit Menschen in vertrauter Umgebung über alte Musik ins Gespräch zu kommen und neben den Konzerten auch zusätzliche Projekte in die Öffentlichkeit zu bringen.

Die Stiftung hatte sich für dieses außerordentliche Projekt beworben um auch Menschen im hohen Alter – die älteste Teilnehmerin war 97 Jahre alt – die Matthäus-Passion näher zu bringen. Eine kleine Vorstellungsrunde diente zum besseren gegenseitigen Kennenlernen und förderte schon nach wenigen Minuten bewegende Erlebnisse zu Tage. Eine Bewohnerin hatte bereits mit 18 Jahren in Breslau das erste Mal die Matthäus-Passion singen dürfen, eine andere war sozusagen mit der Musik von Bach groß geworden, hatte musikalische Begegnungen mit Erhard Mauersberger, Thomaskantor in Leipzig und war freudig berührt über diese besondere Reise in die Vergangenheit. Andere Teilnehmerinnen hatten sich aus Neugier der Besuchsrunde angeschlossen und waren positiv überrascht von den Erläuterungen und Hintergrundinformationen.

Stefan Vanselow stellte in beeindruckender Weise u.a. Entstehung und erste Aufführung der Matthäus-Passion dar, untermalt von verschiedenen Passagen aus einer Aufführung von H.- Chr. Becker-Voss.  Fesselnd auch die persönlichen Empfindungen der beiden Chorsängerinnen Meike Jacobi und Hanne Beckmann. Anregende Gespräche in „Wohnzimmer-Atmosphäre“  machten diesen Nachmittag für alle zu einem besonderen Erlebnis, der mit dem gemeinsamen Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ endete, begleitet von Stefan Vanselow am Klavier. 

Ein großes Dankeschön an die Kantorei für die einfühlsame Umsetzung einer tollen Idee.

Mit freundlichen Grüßen

Cornelia Valentin
Sozialer Dienst